Deutsche Aktienfonds – der Test!
Die Geldanlage in Fonds kann sehr sinnvoll sein, doch hierbei gibt es enorme Qualitätsunterschiede. Besonders in der Welt der Aktienfonds gibt es einiges zu beachten. Die Fonds, die man normalerweise in Beratungen angeboten bekommt, sind normalerweise recht teuer. Sie sind in der Regel aktiv gemanagt, dass bedeutet ein oder mehrere Fondsmanager verwalten das Geld im Fonds. In der Provisionsberatung gibt es nur diese aktiven Fonds, denn nur diese Fonds zahlen für den Berater auch eine entsprechende Provision aus.
Den Ausgabeaufschlag und die Gebühren, die der Kunde für diesen Fonds zahlt, sind nur dann berechtigt, wenn der Fondsmanager es schafft damit auch die Benchmark (Vergleichsindex) zu schlagen. Zum Beispiel sollte ein deutscher aktiv gemanagter Fonds den DAX schlagen. Zumindest, wenn der Fonds den Schwerpunkt auf die größten deutschen Unternehmen legt, also Blue Chips. Das kann man als Anleger schon erwarten, denn immerhin zahlt man dafür ja auch mehr Gebühren. Die Gebühren werden benötigt für Marketing, Gehälter und Provisionszahlungen an die Bank.
Das Gegenstück zu den aktiven Fonds sind die passiven. Die sogenannten ETFs (Exchange Traded Funds). Diese werden immer beliebter und dies aus gutem Grund, denn die jährlichen Verwaltungsgebühren sind verschwindend gering.
Der Test möge beginnen!
Aber schauen wir uns zunächst einmal die deutschen Aktienfonds der großen Banken in Deutschland an.
Zum Test treten an: Volksbanken, die Deutsche Bank und die Sparkasse. Es geht um die Aktienfonds, die in große deutsche Werte investieren. Natürlich allesamt aktiv gemanagt und dementsprechend „teuer“. Lohnen sich die Mehrkosten?
UniFonds (WKN: 849100) – Kosten: Ausgabeaufschlag 5% und 1,31% pro Jahr Verwaltung
Der Fonds hat wie man sieht es in seiner Geschichte nie geschafft, deutlich besser als der DAX zu sein! Tatsächlich nie seit 1968! Damit wäre ein passiver Fonds deutlich günstiger und sogar lukrativer gewesen. Der Chart zeigt es eindrücklich:
Der nächste Kandidat kommt von der Deutschen Bank
DWS Deutschland (WKN: 849096) – Kosten: Ausgabeaufschlag 5% und 1,40% pro Jahr Verwaltung
Der DWS Fonds der Deutschen Bank hat in den letzten Jahren outperformt. Hier hätten sich die hohen Gebühren gegenüber dem passiven Investment gelohnt. Die Outperformance in den letzten 5 Jahren (vor Kosten!) betrug immerhin über 20%, also 4% pro Jahr.
Damit Gebühren gerechtfertigt!
Der letzte Testkandidat kommt von der Sparkasse:
DEKA Fonds CF (WKN: 847450) – Kosten: Ausgabeaufschlag 5,26% und 1,44% pro Jahr Verwaltung
Der DEKA Fonds der Sparkassen schockiert eher, denn die Performance ist noch nicht einmal gleichwertig zum DAX. Hier fährt man deutlich schlechter, als wenn man nur passiv den DAX kaufen würde. Und zusätzlich zahlt man die höchsten Gebühren!
Der Fonds ist in 5 Jahren gut 10% (vor Kosten) schlechter als der DAX.
Der Gewinner steht fest:
In diesem Fall gewinnt die Deutsche Bank. Der Aktienfonds der Deutschen Bank investiert zusätzlich in kleinere deutsche Unternehmen als Beimischung. Dies mag der Grund für die Outperformance sein, denn deutsche Small-Caps laufen in den letzten Jahren wirklich gut.
Aber ich glaube es wurde deutlich wie groß die Unterschiede sein können und inbesondere bei aktiven Fonds kommt es ganz stark auf die Qualität des Fondsmanagements an.
Demnächst werde ich ETFs genauer vorstellen und auch deren Schwächen analysieren.
Foto von: phi1317