Der Selbstversuch ein Konto bei Trade Republic war eine spontane Entscheidung. Auch die Idee darüber zu berichten und öffentlich zu machen. Aber ich bin ja nicht der einzige. Mir ist aufgefallen, dass das Netz und insbesondere YouTube voll mit Trade Republic Informationen ist. Informationen? Vielleicht eher Werbung!
Viele nehmen nämlich im gleichen Atemzug von Trade Republic Provisionen für die Vermittlung (sogenannte Affiliate Links). So wird in der Beschreibung ein solcher Link angeboten und somit ist die gesamte Berichterstattung nicht mehr objektiv und frei von Fremdinteressen. Ein großer Teil der sogenannten Finfluencer-Szene ist voll damit. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.
Was ist denn da gerade so berichtenswert bei Trade Republic?
Der Neobroker bietet 2% aufs Tagesgeld und das klingt im derzeitigen Umfeld durchaus attraktiv
Die Marketing-Aktion mit den 2% funktioniert…die Aktion erzielt große Aufmerksamkeit. Ich werde allerdings kein Geld auf dieses Tagesgeldkonto stellen, da es für mich noch Ungereimtheiten gibt. Mehr dazu findet ihr im hier verlinkten Film.
Wie man im Film sieht, bin ich überrascht, als ich feststellte, dass man bei Trade Republic auch Banken mit irischer Einlagensicherung findet.
Dazu muss man wissen, dass Trade Republic selbst ja keine wirkliche Bank ist, sondern eher eine Bank-Fassade, die mit Drittbanken (also echten Banken) zusammen arbeitet. Für mich ist es hier aber ganz entscheidend, dass die Anleger vor (!) der Geldanlage wissen, welche Einlagensicherung am Ende zählt.
Im vorliegenden Fall handelt es sich bei den Tagesgeldkonten um Sammeltreuhandkontos. Das ist eine Spezialität, die hin und wieder von Banken angewandt wird. In diesem Fall sind es drei Banken, die im Spiel sind: Solaris Bank (deutsche Einlagensicherung), Deutsche Bank (deutsche Einlagensicherung) und die Citibank Europe (irische Einlagensicherung).
Für mich bleibt da im Vorfeld eine große Unsicherheit, wo mein Geld denn am Ende tatsächlich landet. Diese Information konnte ich nirgendwo finden. Diese Aussage reicht mir definitiv nicht aus:
Aus einem Artikel von Computerbild erfahre ich diese Information:
Das oben erwähnte Fazit, dass je Kunde 100.000 € abgesichert sind stimmt streng genommen, allerdings ist die europäische Einlagensicherung immer noch Länder-Sache.
Daher gilt für die Citibank die Einlagensicherung von Irland. Das ist eindeutig für deutsche Anleger im Fall der Fälle nachteiliger.
Tagesgeldkonten gehören zu den konservativsten Anlageformen und sollten hier keinem zusätzlichen Risiko ausgesetzt sein. Kann Irland tatsächlich einen möglichen Ausfall einer größeren Bank kompensieren? Diese Frage muss man sich in dem Moment stellen.
Als ich die Frage auf Twitter in den Raum gestellt habe, ging sofort eine große Diskussion los:
Wo landet eigentlich die Tagesgeld Einlage bei @TradeRepublicDE? Deutschland oder Irland?
Weiß da jemand mehr?
— Thomas Beutler (@Thomas_Beutler) January 14, 2023
Fundstücke aus dem Netz berichten von merkwürdigen Vorgehensweisen:
Ob das wirklich so passiert ist, kann ich erst mal nicht verifizieren.
Am Ende schrieb ich die BaFin an, um zu klären, wie man als Kunde sicherstellen kann, welche Einlagensicherung für die eigene Einlage zuständig ist und ob sich an dem Zustand auch wieder etwas ändern könnte.
Ich reiche die Informationen gerne nach!